Das Naturschutzgebiet Heuckenlock liegt auf der
Elbinsel Wilhelmsburg in Hamburg und erstreckt sich auf gut 3 km Länge am
Nordufer der Süderelbe. Das Gebiet wurde 1977 unter Schutz gestellt. Hiermit
wurde der Erhalt der in Europa nur im Großraum Hamburg vorkommenden Süßwasserwatten
und –tideauen gesichert. Das Heuckenlock wurde und wird noch immer
durch einen starken Tideeinfluss in seiner Gestalt geprägt. Dies ist
Vorraussetzung für die Besonderheit dieses artenreichen Biotops, einer
unvergleichlichen Sumpf– und Wasserwildnis.
Durch das Heuckenlock winden sich mehrere Priele,
die mehrmals am Tag trocken fallen.
Das Elbwasser beschert dem NSG durch die großen Massen an
feinem Sand und Schlick, die es täglich bei jedem Hochwasser mit sich bringt,
einen enormen Nährstoffeintrag.
Diese Lebensbedingungen ermöglichten ca. 400 Pflanzenarten
sich hier anzusiedeln und die Jahre unversehrt zu überstehen. Botanisch
betrachtet, ist das Heuckenlock somit das artenreichste Schutzgebiet im
Hamburger Raum. Es bietet unter anderem der ansonsten in Deutschland nicht mehr
vorkommenden Grannensegge ein letztes Refugium und beheimatet außerdem
noch die stark gefährdeten und weltweit nur im Unterelberaum vorkommenden
Pflanzenarten Schierlings-Wasserfenchel und Wibels Schmiele.
In den tieferliegenden Bereichen des NSG´s, die am häufigsten
und stärksten überschwemmt werden, wachsen verschiedene Röhrichtbestände.
Diese bestehen aus dem hier dominierenden, sehr wuchskräftigen, mitunter
bis zu fünf Meter hohen Schilf oder Reth, aber auch z.B. aus Schmal- und
Breitblättrigem Rohrkolben, aus Rohrglanzgras, u.a.
Die Hochwasserspülsäume sind zumeist von
verschiedenen Ampfern, Knöterichen oder Seggen besiedelt.
Im Heuckenlock gibt es drei Wiesen mit den auf
Hamburger Gebiet seltenen Schachblumen. Schachblumen wachsen nur an
Standorten, die sehr feucht sind, vertragen jedoch kein stehendes Wasser. Daher
wachsen sie auf kleinen Hügeln und Kuppen. Diese Standortbedingungen sind nur
noch selten anzutreffen, weshalb auch die Schachblumen stark gefährdet sind.
Auf festerem Sandgrund findet man den für das Heuckenlock
charakteristischen Tide-Auwald. Im feuchtesten Bereich bestehend aus
verschiedenen Weidenarten, übergehend in den etwas trockeneren Bereich der
typischer Standort für verschiedene Pappelarten, Linden, Eschen und Ulmen ist.
Diese Baumarten gehören zur sogenannten Weichholzaue.
Da der „Urwald Heuckenlock“ forstlich nicht
genutzt wird, können die Bäume des Auwaldes sehr alt werden. Der deutlich älteste
Baum ist eine Flatterulme, mit einem Stammumfang von über vier Metern, sie
steht nun schon 400 Jahre. Der älteste Strauch ist ein 350 Jahre altes Pfaffenhütchen.
Aber das Heuckenlock hat noch mehr zu bieten, nämlich
das letzte und denkmalgeschützte Vordeichbauernhaus auf Hamburger Stadtgebiet,
die Wilhelmsburger Wasserburg. Sie liegt nahe dem Hafen
Holstenkaten, westlich der Autobahn A1.
Das verlassene Bauernhaus steht dort auf einer Warft,
umringt von einem Priel und ist über 200 Jahre alt. Allerdings steht es seit
ein paar Jahren leer und ist dem Verfall nahe, da das Haus im Mai 2001 auch noch
durch einen ungeklärten Brand stark beschädigt wurde und Vandalen einen
optimalen Schlupfwinkel bot.
Aus diesen Gründen hat es sich der Naturschutzverband
GÖP zum Ziel gesetzt, die Wasserburg zu sanieren, um sie später als
Naturschutz-Informationszentrum mit dem Themenschwerpunkt Süßwassertideauen
nutzen zu können.
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