kulturostKR ohne Standarts?

Der KR wird von vielen Leuten gemacht, von denen einige (mehr oder weniger) fester Teil der Redaktion sind und andere nur gelegentlich Texte einreichen. Das war so, ist so und soll auch so bleiben. Dabei ist die Redaktion natürlich in der Verantwortung zu entscheiden, was mit eingereichten Texten passiert, was wie gedruckt werden soll und moralisch und presserechtlich verantwortbar ist.

Wir haben es bisher immer so gehalten, an eingereichten Texten nichts zu verändern. Wir verschlimmbessern die Rächtschraibunk ein bisschen, überlegen uns eine Überschrift (wenn die vorhandene uns nicht gefällt oder zu lang ist) und versuchen, Layout und Bebilderung im Sinne des Autors (Autorin, Autoren, Autorinnen) zu gestalten. Soweit, so gut.

Von Autor(inn)en sind wir dabei noch nie kritisiert worden, wohl aber von Leser(inne)n. Leider haben unsere Kritiker bisher die Auseinandersetzung im Blatt gescheut, weshalb wir auf uns allein gestellt bleiben.

Der KR ist kein ideologiefreies Blatt. Wir fühlen uns linken, antifaschistischen und antisexistischen Idealen verpflichtet und möchten uns auf niemandes Kosten profilieren. Niemand soll als Person oder Gruppe im KR beleidigt oder herabgewürdigt werden und auch eine "linke Grundhaltung" verlangen wir von unseren Texten.

Bisher hatten wir damit nie Probleme. Einige Witze wurden bisweilen als unpassend empfunden, aber wir glauben, dass man mit political correctness keine Satire machen kann und dass sie immer "etwas daneben" liegen muss, um gut zu sein. Hier lässt sich über Geschmack wirklich nicht streiten.

Anders liegt die Sache bei ernst gemeinten Artikeln, die Anstoß erregen, und dabei müssen wir uns natürlich fragen, ob uns da etwas durchgegangen ist, dass so besser nicht veröffentlicht worden wäre (oder jedenfalls nicht von uns).

Wir sehen uns nicht als Zensurbehörde, die eingereichte Artikel nachträglich nach eigenem Ermessen verändert. Jede(r) Autor(in) muss selbst entscheiden, was angebracht ist und was nicht und haben das (einschließlich des kritisierten Artikels) auch getan. Wenn wir Tonfall oder Inhalt trotzdem für unannehmbar halten, werden wir den Autor (Autorin, etc.) bitten, den Text zu überarbeiten. Dieses scheint uns die fairste und beste Methode.

Trotzdem werden manchmal Leser(innen) mit der veröffentlichten Meinung nicht übereinstimmen. Wir wollen niemanden überzeugen oder Stimmung für oder gegen etwas machen. Wir verstehen uns als Diskussionsforum und freuen uns immer über kontroverse Ansichten. Deshalb fordern wir alle Leser(innen), denen etwas nicht gefällt auf, ihre Meinung ebenfalls in's Blatt zu stellen und sich nicht im Privaten zu ärgern. Unsere Unterstützung habt ihr. Leider können wir einen produktionsbedingten zeitlichen Versatz nicht immer verhindern.

Ein aktueller Fall hat eine Diskussion angestoßen, die auch in der Redaktion unterschiedliche Bewertungen sichtbar gemacht hat. Wir alle erleben, dass eine Kritik viel leichter ausgesprochen ist, als ein Lob. Eine tausendfach gedruckte und verbreitete Kritik hat dabei eine besondere Macht, die man bedenken sollte. Wir appellieren deshalb an alle zukünftigen Autor(inn)en, besonders sorgfältig mit ihren Formulierungen zu sein, Namen wo sie für den Inhalt unwichtig sind zu vermeiden und das richtige Verhältnis zwischen Inhalt und Art zu suchen. Auch wir wollen hier zukünftig sensibler sein.

Eure KR-Redaktion

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